Rheinland-Liga 2019-2020
Runde 8
Spielbericht, 8. Runde, Rheinlandliga
SG Reil-Kinheim – SC Gambit Gusenburg 1,5 : 6,5
Quelle: Jörg Sesterhenn
Auf Grund des Schnitzers von Andernach bei der Aufstellung am vergangenen Spieltag standen wir vor Beginn der 8. Runde also noch immer an der Tabellenspitze, punktgleich mit Hermeskeil.Damit war klar:
Bei zwei Siegen an den letzten beiden Spieltagen könnte uns Hermeskeil höchstens mit entsprechend hohen eigenen Siegen noch in der Brettpunktwertung überholen und uns somit den ersten Platz streitig machen, auch wenn das "kampflose 8:0" gegen Andernach aus der Wertung gestrichen wird.
Soweit die Theorie…
Unser Ziel für heute war also, erstmal unsere eigenen Hausaufgaben zu machen und gegen die SG Reil-Kinheim einen Sieg einzufahren.
Die Aufstellung wurde verkündet, die Uhren wurden freigegeben und dann wurde Forangedie und mir mitgeteilt, dass unsere Gegner heute übrigens nicht kommen würden. 2:0 für uns. Ergebnistechnisch schon mal kein schlechter Start.
Wobei sowas für den einzelnen Spieler schon sehr ärgerlich sein kann. Auch wenn das heute nicht unbedingt alles so zutrifft, so könnte man sich doch darüber aufregen, familiäre Termine abgesagt, anderthalb Stunden oder vom Studienort sogar noch um einiges länger angereist zu sein und auf Grund von Fahrgemeinschaften auch den ganzen Tag vor Ort festzusitzen, während die fehlenden Gegner andere Termine wahrnehmen.
Ich habe jetzt auch keine Patentlösung für eine Regelung seitens des Verbandes. Meldefristen zum Beispiel über offene Bretter am Vorabend lösen das Problem wohl auch nur bedingt, falls tatsächlich Spieler zum Beispiel krankheitsbedingt oder auf Grund anderer triftiger Gründe kurzfristig ausfallen. Jedoch finde ich es schon äußerst ärgerlich, wenn der Gegner bereits im Vorfeld weiß, dass Bretter offen bleiben werden und auch kein Ersatz aufgestellt wird, und die fehlende Spieler auch nicht krank sondern anderweitig unterwegs sind.
In dem Fall würde ich mir doch eine andere Praxis im Umgang mit offenen Brettern wünschen, um Gegner nicht umsonst anreisen zu lassen. Und dann muss ich auch noch Bericht schreiben, da ich ja nun eh nix zu tun hab und die Spiele gut beobachten kann.
🙈😉
Nun denn.





Bravo!
Eine Stunde später gab es dann die nächste Entscheidung: Während sein Gegner an Brett 5 sich zunächst nicht über die 6. Linie hinausbewegte, verschaffte sich Volker mit c4, d4, e4 und f4 viel Raum und stellte sich aktiv auf. Nachdem sein Gegner vorteilhaft für Volker eine Schließung des Zentrums zuließ, drohte Volker am Damenflügel, den ersten Bauern zu gewinnen. Den etwas übermotivierten Versuch, Gegenspiel am Königsflügel zu kreieren, nutze Volker bravourös zum Gewinn einer Figur beziehungsweise auch der ganzen Partie aus. Nun fehlte nur noch ein halber Punkt, woraufhin Ernie und Robert sogleich auch Remis boten, was erwartungsgemäß aber nicht angenommen wurde.
Trotzdem konnte Ernie an Brett 2 dann seine Partie in einen halben Punkt und den Mannschaftssieg ummünzen. In einer positionell umkämpften Grünfeldindischen Partie (ich war froh, dass ich nicht wie kurz mal überlegt mit Ernie das Brett getauscht hatte 😉), ging es bald vor allem um den Angriff und die Verteidigung der Bauern auf den halboffenen b- und c-Linien. Keiner kam so richtig voran beziehungsweise wollte auch niemand zu viel riskieren, so dass man sich auf ein Unentschieden einigte.
Unser vorrangiges Ziel, der Mannschaftssieg, war erreicht. Doch eventuell ließ sich ja noch der ein oder andere Brettpunkt mehr erbeuten.
In einer holländischen Verteidigung wurde Schömi an Brett 8 mit dem Zentrumsbauervorstoß e2 – e4 – e5 konfrontiert. Sein Gegner schien optisch die etwas angenehmere und aktivere Stellung zu haben. Schömi ließ unaufgeregt jedoch mit sauberem und scheinbar mühelosem Spiel nicht zu, dass sein Gegner daraus einen Nutzen ziehen konnte. Kurz darauf einigte man sich auf die Punkteteilung.
An Brett 6 bei Robert verließen in der spanischen Abtauschvariante auch die Damen recht früh das Brett. Auch wenn sein Gegner in der Folge am Königsflügel 4 gesunde Bauern gegen 3 Bauern hatte, im Gegensatz zu Roberts 4 Bauern inklusive Doppelbauer am Damenflügel, so versprach das dennoch keinen Vorteil für Weiß.
Im Gegenteil hatte man eher den Eindruck, dass sein Gegner das erste Remisangebot hauptsächlich nur abgelehnt hatte, um nicht derjenige zu sein, der in den Mannschaftsverlust einwilligt. Nur wenige Züge später, nachdem die Niederlage der Reiler besiegelt war, bot er selbst Remis, was Robert dann auch annahm.
Maggy an Brett 7 baute sich in der ihm üblichen Art auf („A10: Abarten von Holländisch, Damenindisch, Königsindisch (ohne d2-d4)“).
Ein unklares Bauernopfer brachte ihm starke Aktivität und durch ungenaues Spiel seines Gegners auch schließlich den Ertrag in Form einer Figur. Auch im weiteren Partieverlauf parierte Maggy sicher alle Gegenspielversuche seines Gegners und ließ diesem mit exaktem und druckvollem Spiel keine Chance mehr.
Endstand 6,5 zu 1,5. Eine tolle Leistung, mit der wir zufrieden sein dürfen. Teil 1 unserer Pflicht haben wir erfüllt.
Bleibt noch ein Ausblick auf die letzte Runde.
Während Andernach gegen die IGS mit einem hohen Sieg weiterhin eine Chance im Titelrennen wahren konnte, kam unser direkter Konkurrent Hermeskeil nicht über ein 4:4 bei den Wittlichern hinaus.
Nun haben wir einen Mannschaftspunkt Vorsprung auf Hermeskeil und zwei Punkte auf Andernach. Mit einem Sieg gegen Bitburg wären wir natürlich durch, aber auch ein Unentschieden würde uns bereits zum Titel reichen, da uns Hermeskeil in der Brettpunktewertung nicht mehr einholen kann. Selbst im Fall einer Niederlage gibt es gewisse Chancen, doch noch die Tabellenspitze zu behaupten. Doch diese Rechenspielchen möchte ich hier gar nicht ausführen…
Denn wir hoffen natürlich, dass es gar nicht erst zu diesen Szenarien kommt, und werden alles dafür tun, die Meisterschaft nun aus eigener Kraft zu erringen.
Wetzen wir die Messer für die letzte Runde, Männer!
Runde 7
Spielbericht, 7. Runde, Rheinlandliga
SC Gambit Gusenburg I – SV Andernach


Quelle: Robert Ludewig
Bevor ich zum eigentlichen Bericht dieser Begegnung komme, werfe ich einen Blick auf die Tabelle nach Runde 6 und habe zwei Nachrichten, eine gute und eine schlechte. Zuerst die gute: Gusenburg liegt an Platz 1 , mit 10 Punkten und 30 Brettpunkten vor Hermeskeil (10/28,5) und Andernach (10/27,5), die schlechte: Wir spielen gegen Andernach, und dieses Spiel setzt unsere Mannschaft gehörig unter Druck, aber das dürfte unserer Mannschaft doch nichts ausmachen, oder?Nun zur Begegnung.
Brett 1: Neisen Forangedy gegen Nachtsheim Franz
Dieses Spiel versprach von der DWZ her eine ausgeglichene Partie zu werden. Forangedy musste seinem Gegner das Läuferpaar überlassen, verteidigte aber mit Läufer und Springer seine Stellung. Das Remis schien nah, und nach ungefähr 1,5 Stunden einigten sich beide Spieler auf remis.
0,5-0,5
Brett 2: Haffner Ernie gegen Freise Helmut
Nach d4 und einer durchaus normalen Entwicklung der weißen sowie der schwarzen Steine, hatte Ernie seine Figuren so aufgestellt, dass einem unmittelbaren Angriff am Königsflügel nichts im Wege stand. Er rochierte lang, das Signal für seinen Gegner, die Bauern am Damenflügel in Bewegung zu setzen. Die Stellung wurde brisant, sowohl für weiß als auch für schwarz. Ich hätte allerdings die Stellung von weiß bevorzugt, Ernie schien auch der Meinung zu sein, hatte er doch ein Remisangebot seines Gegners abgelehnt und weitergespielt, das war leider die falsche Entscheidung. Da ich mit meiner Partie beschäftigt war, weiß ich nicht genau, durch welche Zugfolge sein Gegner doch noch die Partie für sich entscheiden konnte.
0,5-1,5
Brett 3 : Sesterhenn Jörg gegen Eschke Lars
Jörg konnte einem leid tun, musste er doch gegen den 2113 DWZ starken Lars Eschke spielen, der bis dahin seine 6 Partien gewonnen hatte. Und Jörg, der wie immer für aufregende Stellungen sorgte, wählte gegen diesen starken Spieler eine aggressive Eröffnung, das Albin Gegengambit, eine gute Wahl. Er erspielte sich einen hervorragenden Angriff und drängte seinen Gegner in die Defensive. Nach S h4, den sein Gegner nicht nehmen konnte wegen einer Fesslung durch den schwarzfeldrigen Läufer, verstärkte er den Angriff, allerdings auf Kosten seines Springers am Damenflügel. Sein Gegner schlug den Springer, verteidigte seine Stellung, und gewann die Partie. Eine trotz Verlust gut gespielte Partie von Jörg.
0,5-2,5
Brett 4: Bäumer Frank gegen Mercer Chris
In einer italienischen Eröffnung opferte Frank frühzeitig den Bauern auf d4 , um so mit Tempogewinn seine Figuren zu entwickeln. Die Partie nahm so ihren Lauf, immer mit besserer Stellung für Frank, der als letzter Spieler auf Gewinn spielen musste, um unserem Team ein 4-4 zu ermöglichen. Bei einem Endspiel: 2 Türme , 1 Läufer und etlichen Bauern gegen 2 Türme, 1Springer, mit einem Trippelbauern am Damenflügel für seinen Gegner ging ich von einem späteren Gewinn für Frank aus. Normalerweise bleibe ich bis zum Ende der letzten Partie, aber, angesichts der Orkanansage durch den Wetterdienst habe ich doch den Heimweg angetreten. Ich möchte mich bei Frank und dem Team entschuldigen für diese Entscheidung. Ein Blick in die Ergebnistabelle zeigte mir, dass wir das Spiel 3,5-4,5 verloren hatten, bin aber überzeugt, dass Frank alles gegeben hatte, um die Partie zu gewinnen, auch wenn es nur zum remis reichte.
1,0-3,0
Brett 5: Becker Volker gegen Torino Luis
Volker spielte mal wieder seine Lieblingseröffnung: französisch. Sein Gegner machte es ihm leicht, ohne Probleme konnte er seine Figuren harmonisch entwickeln und einen Angriff am Damenflügel starten. Doch dann: Hatte Volker die Dame für 1 Turm und 1 Leichtfigur geopfert, oder hatte er sich verrechnet, ich weiß es nicht. Materiell gesehen war er jedenfalls im Nachteil, aber, Volker kann kämpfen, er erspielte sich noch eine sehr gute Stellung und erreichte eine dreimalige Stellungswiederholung, reklamierte remis, das aber abgelehnt wurde, da er schon seinen nächsten Zug gespielt hatte. Er musste also weiterspielen um gleich darauf die Partie aufzugeben.
1,0-4,0
Brett 6: Ludewig Robert gegen Pishanidar Borzou
Meine Partie startete wie immer mit der Bird-Eröffnung f2-f4, mein Gegner spielte mit b7-b6,und Lb7 eine Variante, die mir überhaupt nicht liegt. Ich stand die ganze Partie über ziemlich ausgeglichen, bis es mir gelang, auf der f-Linie in Vorteil zu kommen, nachdem ich einen Bauern gewonnen hatte. Daraufhin geriet mein Gegner immer mehr unter Druck, und musste nach Db8+ den Läufer opfern um nicht matt gesetzt zu werden. Nach zwei, drei Zwischenschachs konnte ich seine Dame abtauschen und das Endspiel war mit einer Mehrfigur leicht gewonnen.
2,0-4,0
Brett 7: Gorwa Peter gegen Mercer Mike
Wie Volker wählte auch Peter nach e4 die französische Eröffnung. Das Spiel schien ausgeglichen, doch nach dem Abtausch des weißfeldrigen Läufers und dem überhasteten a3 und b4, hatte Peters Gegner eine irreparable Schwäche mit dem Feld c4. Würde es Peter gelingen einen Springer auf c4 zu bringen, so könnte diese Figur seinen Gegner ziemlich ärgern. Ich widmete mich wieder meiner Partie, um gleich darauf festzustellen, dass sich die beiden Spieler auf remis einigten.
2,5-4,5
Brett 8: Tratar Willi gegen Thomas Ralf
Willi baute gegen diesen Gegner seine Stellung ruhig auf, keinen überhasteten Angriff, bis seine Zentrumsbauern zum Zuge kamen. Sein Gegner kam immer mehr in Bedrängnis, kam ins Straucheln und verlor daraufhin ziemlich schnell seine Partie. Gut gespielt Willi.
3,5-4,5
Nach diesem Verlust gegen Andernach sieht es schlecht aus mit dem Aufstieg, bis ich einen Blick auf die Tabelle warf und zu meinem Erstaunen feststellen musste, dass Gusenburg wieder vorne liegt durch einen
Super, wir sind wieder mit dabei. Jetzt heißt es aber: kein Spiel remis oder verlieren.
Ludewig Robert
Runde 6
Spielbericht, 6. Runde, Rheinlandliga
SC Wittlich 1947 II - SC Gambit Gusenburg I
3½ : 4½

Quelle:Willi Tratar
Es sollte ein leichter Gegner sein, die II. Mannschaft von Wittlich. Bei so einer Mannschaft gibt es auch keine Überraschungen, da es auf der Ersatzbank keine spielstärkeren Spieler gibt. Das tolle Lokal, die Hasenmuehle, im Besitz des Vereins ist schon eine tolle Sache. Draußen steht Gartenschach sowie Ganzjahrestische mit eingezeichneten Schachfeldern für’s Sommerschach. Was will man mehr?Soweit zum Set-up. Auch wir sind stark angetreten, da wir einerseits zwar auf Robert und Schömi verzichten mussten, andererseits aber in Peter und Maggy super Ersatz hatten. Es fühlte sich auch so an, wie es auf dem Papier aussah. An den Brettern 1 bis 5 sowie an Brett 7 hatten wir 100-200 DWZ Punkte mehr aufzubieten, so dass der Gesamtschnitt mit 1847 gegenüber 1729 dies bestätigt. Wie in vielen Sportarten sind Wahrscheinlichkeiten für einen bestimmten Spieltag nur Makulatur, denn sie beziehen sich ja nur auf einen längeren Zeitraum und nicht nur auf ein Match. Leider traf dies auch auf diesen Sonntag zu. Nun aber einmal der Reihe nach.
Noch vorneweg, wir hatten vielleicht nicht die richtige Einstellung an diesem Tag. Denn, es gab durchaus Situationen während der ersten 2h in der quasi unsere komplette Mannschaft stand. Ja, richtig gelesen. Stand. Vom Gefühl her würde das ja bedeuten wir stehen überall sehr gut. Das wirklich interessante war aber, dass keiner der 7 Gusenburger die standen, einen erkennbaren Vorteil hatten. Die Ausnahme? Wer wohl, unserer tapferer Siegspieler der auch mit 5½/6 die Brettmeisterschaft anpeilt. Volker ließ sich die Chance nicht nehmen den schwarzen Springer auf f6 zu nehmen, der mit dem g-Bauern zurückgenommen wurde (wie es dazu kommen musste oder ob es gar freiwillig war, weiß ich leider nicht). Jedoch rochierte danach Volker langer und der Gegner konnte nicht einfach lang rochieren. Stück für Stück spielte Volker die Schwachstellen des Gegners an und überrollte ihn quasi. Ein meines Erachtens völlig ungefährdeter Start-Ziel-Sieg.
Maggy an Brett 7 hatte eine ausgeglichene Stellung auf dem Brett, wobei ich das Gefühl hatte, er hatte mehr Druck bzw. es könnte sich zum Vorteil entwickeln. Jedoch also ich wieder bei ihm war, stellte ich fest er spielte gar nicht mehr. Es war das erste Remis des Tages und es sollte nicht das einzige bleiben.
An Brett 1 hatte Forangeerick einen zwar deutlich schwächeren Gegner nach DWZ, aber die Saisonverlaufstatistik sollte nicht danebenliegen. Der Gegner remisierte in allen anderen 5 Partien zuvor, wobei 3 über 2000 DWZ hatten. Forangeerick spielte sehr konzentriert auf einen möglichen Vorteil hin in einer offenen Stellung in der von der Diagonale Druck ausging. Jedoch schaffte es der Gegner mit genauem Spiel die Vorteilsversuche von Forangeerick im Keim zu ersticken. So einigte man sich auch hier auf Remis.
An Brett 2 hatte Ernie zunächst mit schwarz eine geschlossene Stellung und dies machte mir Sorgen, denn ich weiß nicht so Recht, ob das wirklich seine Stärke ist. Er schaffte es jedoch zügig eine Linie zu öffnen und Druck auf dieser zu bekommen, nur wurden so recht schnell die Damen getauscht (hoffentlich habe ich das richtig in Erinnerung?!). Hier ergaben sich immer wieder kleine taktische Finessen auf dem Brett, die sehr gut aussahen. Nur Vorteil sah ich daraus nicht. Daher war ich leider auch nicht überrascht, dass es auch hier Remis geworden ist, auch wenn ich Hoffnung in einen möglichen Sieg steckte.
An Brette 8 spielte Peter eine sehr, sehr schöne Partie. Obwohl beide Parteien auf dem Brett gleichviel Bauern hatte, hatte Peter sehr schön an einem Flügel eine Bauernmehrheit, glaube es waren 3 gegen 2 bzw. später 2 gegen 1 bzw. noch später ein reiner Freibauer. Der Gegner hatte kein Gegenspiel mit seinen Bauern. Es gab jedoch ein Problem, es war ein Damenendspiel mit Läufern. Am Ende wurden die Läufer getauscht und ich hoffte inständig, dass Peter dem Dauerschach entrinnt und mit dem Freibauern, der sicherlich inzwischen auf der 6. Linie wohl stand, gewinnt. Leider musste ich feststellen, dass wir auch hier nur ein Remis herausholten.
An Brett 4 spielte unser kürzlich gekürter Vereinsblitzmeister Frank eine schöne Taktik heraus. Die war sehr, sehr interessant sich anzuschauen und viele wollten das aus der Nähe sehen. Nur, was bringt die schönste Taktik, wenn weder positioneller noch materieller Vorteil hervorkommt? Tja, mehr weiß ich zu der Partie nicht, außer dass sie auch Remis endete.
Nun zu Jörg und der im Nachhinein undankbarsten Aufgabe. Im Turnierheft hatte der Gegner noch schlappe 1600 DWZ. Bereits neue DWZ Auswertungen hievten den Spieler auf über 1700. In der Saison spielte er auch glatte 3½/5 Punkten ein und musste sich nur einem 2100er geschlagen geben. Sprich: 3½/4 gegen 1800er. Mir war dies nicht bewusst als ich auf das Brett schaute und ich hatte lange das Gefühl, dass Jörg seinen Angriff stetig leicht verbessert. Jedoch, als ich auf einmal auf das Brett schaute, stand das Brett in Flammen, nur hatte Jörg zu wenig Material für seinen Angriff (er hatte eine Figur weniger). Auch kein Dauerschach mit der Dame sah ich. Unglücklicherweise hatte schwarz toll seinen Läufer und Springer gedeckt, so dass Jörg trotz Schachs auf den herumirrenden gegnerischen König keine Figur abräumen konnte. So dass Jörg letztendlich die Segel streichen musste und der Gegner sich, bis dato, mit 4½/6 eine 2094er Saisonleistung erspielte.
So, nun zu meiner Partie (Willi). Ich dachte zuerst ich habe Eröffnungsvorteil. Als ich aber zu aggressiv im Mittelspiel spielte, dachte ich plötzlich ich könnte ich bei einer geschlossenen Mitte einen Randbauern verlieren. Nur sehr genaues Spiel bzw. nicht genauer Spiel meines Gegners (die erste Einschätzung gefällt mir besser :-) ), konnte ich den Bauern letztendlich irgendwie verteidigen. Mein Gegner bot mir aufgrund der geschlossen Stellung Remis an und ich wartete in Ruhe wie sich die Geschehnisse auf den anderen Brettern entwickeln. Also, ich wartete nur, dass wir 4 Mannschaftspunkte haben, so dass ich mit meinem Remis den Sieg besiegele. So schlenderte ich gemütlich von Brett zu Brett und verschärfte meine Stellung nicht weiter, um mein Remis nicht zu gefährden. Sicherheitshalber gruppierte ich jedoch meine Figuren um, man weiß ja nie, falls ich doch noch angreife. Endlich waren 4h vorüber und im Prinzip spielte nur noch Jörg und ich. Da Jörg bereits schlechter stand, ging ich da bereits von einem 3½:3½ aus. Also ging es darum, auf Sieg zu spielen aus einer Remispartie, wohl wissend (und das tat ich kund), wenn es danebengeht, werde ich verlieren. Also öffnete ich am 2. Flügel die Stellung und musste dafür massives Gegenspiel zulassen in einem Endspiel in dem beiden Dame+Turm+Springer+Läufer (gleichfarbig) haben. Gerade als ich die 2. Seite öffnete traf es mich wie ein Blitz. Mein Gegner opferte die Figur für 2 Bauern. Ich dachte zuvor es ist schlecht, nun jedoch hatte ich wegen meiner 2. Linienöffnung die Schwerfiguren auf den falschen Feldern, so dass nach dem Opfer weiterer Figurenverlust drohte und dies das Opfer zum Scheinopfer machte. Ich war schon drauf und dran das Opfer abzulehnen und mit Minusbauern weiter zu spielen. Nach tiefen Überlegen und glücklicherweise erst gemachtem Zwischenzug sah ich dann endlich die Lösung, denn der Gegner konnte nicht weiteres Material gewinnen, ohne sich seine Dame fesseln zu lassen. So nahm ich also das Opfer an. Nun galt es dem unermüdlichen; 70jährigen Senior, der viele Kräfte hatte standzuhalten. Am Ende gab dieser noch die Qualität für mögliches Dauerschach. Mit 1 Minute auf der Uhr und gewonnener Endspielstellung fiel sein Blättchen.
SIEG!!! 4½:3½ !!!!
Es gilt alle Kräfte zu bündeln, um den Aufstieg zu ermöglichen! Es wäre Vereinsgeschichte in die Rheinland-Pfalz-Liga aufzusteigen und wir könnten diese Geschichte nun zusammen schreiben….
Runde 5
Spielbericht, 5. Runde, Rheinlandliga
SC Gambit Gusenburg I - SC Gardez Hermeskeil 5½ : 2½
Rheinlandmeister wird nur der SCGG…
Quelle: Volker Becker
Am fünften Spieltag der Rheinlandliga, der am 1. Adventssonntag ausgetragen wurde, hatten wir es in der Hand, mit einem Sieg gegen den bis dato Führenden Hermeskeil die Tabellenspitze zu erobern. Es zeichneten sich spannende Duelle ab, Hermeskeil an den 4 ersten Brettern leicht überlegen, Gusenburg nominell eher an den hintern Brettern favorisiert.Das erste Spiel, das abseits der Bretter für Gesprächsstoff sorgte, war mit Sicherheit die Begegnung an Brett 4, Frank gegen Edwin Lehnen. Bereits im 9. Zug war die Stellung alles anderen als leicht einzuschätzen und Edwin hatte bereits 1 Stunde und 10 Minuten der Bedenkzeit „verbraten“.
Die übrigen Bretter waren mehr oder weniger ausgeglichen.
An Brett 1 mußte Forangei gegen Torsten Bouillon ran, die beiden kennen sich schon aus Begegnungen der Vergangenheit. Mein Eindruck war, dass Torti besser stand, aber Forangei natürlich noch alle Chancen hatte.
An Brett zwei standen aufgrund heterogener Rochaden, wie es dann eigentlich immer der Fall ist, ein spannender Kampf zwischen Ernie und Max Gebhardt an. Am dritten Brett hatte Jörg mit den schwarzen Steinen nach der Eröffnung aus dem Spanischen heraus eine Stellung, die flüchtig betrachtet, leicht besser für ihn war – Betonung auf „flüchtig betrachtet“, so viel Zeit hat man ja nicht , das alles genauestens unter die Lupe zu nehmen.
Ich selbst hatte an 5 das Vergnügen mit Daniele Ciesla, nach einem Versuch, den Aljechin-Chatard-Angriff zu spielen (wohl gemerkt gegen mich mit Weiß, ich selbst spiele das mit Weiß auch sehr gerne), entwickelte sich eine Nebenvariante des Franzosen, aus der ein sehr schwer einzuschätzendes Mittelspiel entstand.
An 6 spielte Willi gegen Torsten Bialas ein Caro-Kann, ich meine es war eine Hauptvariante, die auch eher ausgeglichen wirkte.
An 7 mußte Peter sich den Angriffsversuchen seines Gegners Marius Frohn widersetzen (auch hier waren gegensätzlich Rochaden vorausgegangen, aber der Gegner hatte es vorher geschafft, die Bauern gegen Peters König nach vorne zu bringen. Und last but not least unser Schömi, der schnell im Endspiel gelandet war, das besser für ihn aussah gegen Martin Körner.
Dann endeten die Begegnungen an 6 und 7 innerhalb weniger Minuten Remis und eine Viertelstunde später konnte ich dann nachdem der Königsflügel meines Gegners auseinander gefallen war, den ersten ganzen Punkt verbuchen. Gegen 13.55 Uhr stand es dann 3: 2 aus Gusenburger Sicht (Remisen von Jörg und Schömi).
Die letzten Partien waren dann Siege von Forangei und Frank sowie ein Remis von Ernie. Ohne eine einzige Verlustpartie gewannen wir also insgesamt 5½:2½
Das kann sich doch sehen lassen
Runde 4
Spielbericht, 4. Runde, Rheinlandliga
Schulschachverein der IGS Trier I - SC Gambit Gusenburg I 1½ : 6½
Quelle: Frank Bäumer
Mit einem durchschnittlichen DWZ-Plus von 223 und einer Erwartung von 6,11 : 1,89 gingen wir als haushoher Favorit in die Partie bei der IGS Trier. Lediglich Jörg fehlte aus der Stammformation, als Ersatz hatten wir Rainer mit an Bord. Wie schon in der letzten Runde starteten wir ein wenig schwerfällig in den Kampf, wobei insbesondere die über 300 DWZ schwächeren Gegner an den hinteren Brettern 5, 6 und 8 erst mal keine auffallenden Schwächen offenbarten.Dann allerdings ging es nach etwas mehr als 1 1/2 Stunden Schlag auf Schlag. Zuerst war es Robert, dessen Gegner sich in einem recht ausgeglichenen Bauernendspiel (7 gegen 7 mit beiderseits beschädigter Bauernstruktur) nicht mehr zurechtfand und die Segel streichen musste.
1:0 für uns.
Nur fünf Minuten später kam allerdings schon der Ausgleich für die IGS. Willi hatte seine ganz vielversprechend aussehende Stellung mit großem Optimismus wohl überzogen und wurde eiskalt ausgekontert.
Gerade mal zwei Stunden waren gespielt, als Rainer die während der Hinfahrt erhaltene Vorgabe ("die hinteren Bretter müssen gewinnen") mustergültig umgesetzt hatte. Nachdem seine Partie lange Zeit ausgeglichen aussah, machte sich auch hier die Spielstärke im Endspiel entscheidend bemerkbar.
Nun folgte eine etwas längere Pause und es dauerte über eine Stunde, bis die nächste Partie beendet war. Nachdem ich schon wieder nur komplett ausgeglichen aus der Eröffnung kam, entschied ich mich, aufgrund der unklaren Stellungen an 6 und 8, eine Dysbalance in Form eines Doppelbauern herbeizuführen. Damit war ich aber bereits kurz darauf schon nicht mehr glücklich und es lief auf ein Remis hinaus, als mein Gegner jedoch in ein Schach tappte und einen Turm verlor.
Damit 3:1.
Knapp vier Stunden waren bereits gespielt, als Ernie auf 4:1 erhöhte. Als krönenden Abschluss eines konsequent geführten Angriffs, in dem er ständig den Druck erhöhen konnte, ließ sein Gegner eine hübsche Mattkombination zu. Nun war zumindest klar, dass wir den Kampf gewinnen, denn in keiner Partie musste man zwingend eine Niederlage befürchten.
Eine gute halbe Stunde nach Ernie konnte Schömi ein nie gefährdetes Endspiel in den sicheren Hafen steuern. Durch sein Läuferpaar hatte er schon früh eine Druckstellung, dann konnte er diesen Vorteil in einen Bauerngewinn umwandeln und konsequent verwerten. Nun ging es nur noch um die Höhe des Sieges.
Forangedie hatte es an Brett 1 mit dem aktuell starken Elgar von Klitzing (Performance bisher 2129) zu tun. Er hatte am Damenflügel eine 2:1-Mehrheit, die zunächst beweglich schien und ihn zur Ablehnung eines Remisgebotes bewog. Danach allerdings verschlechterte sich seine Stellung und die nun von ihm selbst angebotene Punkteteilung wurde ebenfalls abgelehnt. Letztlich konnte er die Stellung aber halten und nachdem sein Turm hinter die gegnerischen Reihen gelangt war, einigte man sich doch auf Remis.
Ausnahmsweise spielte Volker die längste Partie :) Aus einer zunächst etwas schlechteren französischen Position konnte er sich langsam befreien und anschließend, nachdem seine Gegnerin fälschlich die Stellung am Königsflügel öffnete, dort entscheidend mit seinen Schwerfiguren eindringen. Nach etwas mehr als fünf Stunden war die zähe Gegenwehr beendet und es stand ein deutlicher 6½:1½-Sieg zu Buche. Damit konnten wir an Andernach (4:4 gegen Bitburg) vorbeiziehen und freuen uns auf das absolute Topspiel gegen Hermeskeil in der nächsten Runde.



Runde 3
Spielbericht, 3. Spieltag, Rheinlandliga
Gambit Gusenburg I – Konz Karthaus 5 : 3
Quelle: Jörg Sesterhenn
Am 3. Spieltag der Rheinlandliga empfingen wir die Mannschaft aus Konz-Karthaus. Die Aufeinandertreffen der letzten beiden Jahre konnten wir klar mit 7:1 bzw. 8:0 für uns entscheiden. Auch vom Papier her waren wir in der Favoritenrolle. An allen Brettern lagen wir DWZ-technisch vorn, zumeist sogar mit rund 150 bis 200 Punkten Unterschied. Die Voraussetzungen waren gut, aber andererseits hatte Konz mit ähnlicher Aufstellung am letzten Spieltag den stark favorisierten Andernachern einen Punkt abgetrotzt. Und auch für uns sollte das heute kein Spaziergang werden.Nach etwas mehr als drei Stunden fiel die erste Entscheidung an Brett 7. Willi war bestimmt doppelt motiviert. Nicht nur dass er gegen seinen alten Verein Konz spielte, auch traf er erneut gegen den Spieler, der vor zwei Jahren gegen Willi den einzigen Brettpunkt für Konz verbuchen konnte. Seinen Entwicklungsvorsprung und Stellungsvorteil nach der Eröffnung münzte er zielstrebig in Materialgewinn um und setzte bald unaufhaltsam matt.
Nur zwei Minuten später tat es ihm Volker gleich. In seinem Franzosen konnte er zunächst einen Bauern gewinnen. Anschließend rochierte er lang, um das Spiel am Königsflügel zu öffnen. Seine Gegnerin kämpfte noch um Initiative und Gegenspiel, hatte aber nichts mehr entgegenzusetzen. Letztendlich gewann Volker auf Zeit, auch wenn die Endstellung auch so gewonnen war.
Ernie spielte an Brett 3, wo früh die Läufer abgetauscht wurden und die Springer eine zentrale Rolle spielten. Leider musste er auf Grund einer Mattdrohung Material lassen, sein Gegenangriff konnte pariert werden. So musste er in einer umkämpften Partie die Segel streichen.
Peter an Brett 7 baute sich wie gewohnt ruhig und geduldig auf und kam zu einer druckvollen Stellung, in der seine Figuren soweit optimal positioniert waren, bis vielleicht auf den König, was einen Abzug mit Schlagen und Schach ermöglichte, um eine Figur zu gewinnen.
Mein Gegner und ich entwickelten uns erst mal recht symmetrisch. Nach der Eröffnung gelang es mir die Diagonalen für die gegnerischen Läufer dicht zu machen und für meine Läufer offen zu halten, was mir ermöglichte, in Ruhe einen druckvollen Angriff auf den König zu starten, was nach Turm- und Damenopfer zum Matt führte.
Gleich im Anschluss kamen bereits Remisanfragen aus allen Richtungen, wobei ich keinen genauen Überblick über die restlichen Bretter hatte.
Frank an 4 hatte bei ausgeglichener Stellung nur noch wenige Minuten auf der Uhr. Bei Schömi an Brett 8 war es bis dahin auf und ab gegangen. Nach anfänglich schöner Entwicklung mit Raumvorteil musste er nach einer Springergabel die Qualität geben. Inzwischen lag er nur noch einen Bauern hinten. Und bei Forangedie an Brett 1 war die Stellung inzwischen ebenfalls remislich. Forangedie hatte sich eine schöne Stellung erarbeitet und Druck am Königsflügel aufgebaut. Letztlich konnte er daraus keinen Nutzen ziehen und konnte auch einen zwischenzeitlichen Mehrbauern nicht behaupten, so dass die Spannung abflachte und sich die beiden Kontrahenten auf ein Unentschieden einigten.
Nun kam es auf den Ausgang bei Frank und Schömi an. Wie stand’s bei Frank? Nach Erreichen der Zeitkontrolle war materiell an Franks Brett zwar alles gleich auf (jeweils Springer plus 5 Bauern), jedoch stand Franks Springer etwas abseits und konnte nicht so schnell aktiviert werden, wohingegen der gegnerische Springer vom Zentrum aus drohte. Nicht nur auf Grund des Spielstandes konnte man nachvollziehen, dass sein Gegner ein Remisangebot ablehnte. Blieb nur zu hoffen… Und Schömi? Schömi schaffte es in der Folge, seinen Bauern zurückzugewinnen. Hier spielten nun beide mit einem Läufer der gleichen Farbe mit Bauernmehrheiten auf unterschiedlichen Brettseiten. Alles offen. Wie stand’s bei Frank? Frank spielte souverän und brachte seinen Gegner zum Tausch des Springers gegen zwei Bauern, um ein Durchlaufen zu verhindern. Mit einem Bauern und einem Springer gegen 3 Bauern musste sein Gegner ins Remis einwilligen. Stark.
Ein Mannschaftsremis war schon mal geschafft. Und Schömi? Schömi spielte seine Partie eindrucksvoll zu Ende. Er schaffte es, seinen König aktiver zu stellen, was einen Durchbruch der gegnerischen Mehrheit am Damenflügel gegen nur einen Bauern verhinderte. Gleichzeitig setzte er seine Bauernmehrheit am Königsflügel in Bewegung, überrollte seinen Gegner buchstäblich und brachte in einer wechselhaften Partie den vollen Punkt nach Hause. Ebenfalls stark!
Letzten Endes war der Spieltag doch spannender als erwünscht.
Alles in allem ein hart erkämpfter Sieg, der uns in der Tabelle um einen Platz nach oben rutschen lässt.

Runde 2
Spielbericht 2. Runde Rheinlandliga
Gusenburg I gegen SC Cochem 5 : 3
Quelle: Ernst Georg Haffner
Die gute Nachricht vorab: wir haben gewonnen,aber es war nicht so leicht, wie man hätte meinen können, nachdem Cochem das erste Brett frei lässt und so Forangedi einen ungewollten spielfreien Tag beschert hatte.
Die restlichen sieben Partien nahmen insgesamt einen spannenden Verlauf.
Gegen 12:40 Uhr hatte Peter bereits seinen Gegner bezwungen, nachdem er mit Schwarz ungefährdet aus der Réti Eröffnung herauskam und systematisch seinen Vorteil ausbauen konnte. Obwohl es nur gut 30 Züge dauerte, hätte der Gegner auch schon etwas früher aufgeben können (im Bauernendspiel mit 3 Minusbauern).
Leider musste Rainer kurze Zeit später die Fahnen strecken, nachdem er mehr als 60 Züge einen harten Fight durchgestanden hatte. Obwohl er gut aus dem abgelehnten Damengambit mit Weiß herauskam, erwies sich der Gegner auch kombinatorisch als harte Nuss und gewann einen nach dem anderen Bauern. Schließlich gingen Rainer die Bauern aus, aber er stellte seinen Gegner in einem Schwerfigurenendspiel immer wieder auf die Probe. Aber alles half nichts: nach dem Tausch aller Türme und der Dame war es vorbei.
In einer überaus spannenden Partie hätte Frank unterdessen schon aus der Eröffnung heraus mit einem großen Vorteil kommen können, nachdem der Gegner (mit Schwarz) seinen Springer auf e4 setzte, um einen Bauern zu gewinnen: das wäre der Moment für Frank gewesen, mit dem klassischen Läufereinschlag auf f7 nebst Figurenrückgewinn mit Dd5+ in klaren Vorteil zu kommen. Das reichte Frank aber nicht, er wollte mehr. Nachdem der Gegner jedoch rochiert hatte, war es Frank, dessen rückständige Entwicklung einen Nachteil einläutete. Am Ende (nach zahlreichen weiteren Verwicklungen) einigten sich die Kontrahenten schließlich auf Remis. Zwischenstand: 2½ zu 1½ für die Gastgeber!
Überraschend gewann ich als nächster meine Partie, wiederum in einem abgelehnten Damengambit. In einem spannenden und gleichwertigen Mittelspiel gab es kombinatorische Tricks auf beiden Seiten, aber letztlich entschied ein relativ grober Fehler mit Springergabel die Partie.
Als nächstes steuerte Volker ein Remis zum Mannschaftsergebnis bei. Nach schöner Eröffnung (Volker spielte einmal selbst gegen einen Franzosen und wählte die Variante mit Sd2) war bald ein spannungsgeladenes Mittelspiel erreicht, bei dem ein Durchbruch in der d-Linie den entscheidenden Vorteil gebracht hätte – allerdings ließ der Gegner diesen Plan nicht ohne weiteres zu und schließlich erreichten die beiden nach 30 Zügen ein ausgeglichenes Endspiel.
Während ich immer noch bei der Analyse weilte, wurde mir die freudige Nachricht überbracht, dass Jörg inzwischen gewonnen habe. Das war sehr wichtig. Immerhin hatte Jörg viele Züge unter Druck gestanden. Nach der Eröffnung stand es zwar ausgeglichen, aber der Gegner konnte auf der c-Linie unangenehmen Druck mit Fesselungen aufbauen. Jörg parierte zwar alle Drohungen, sah sich jedoch in den zwanziger Zügen einem gefährlichen Königsangriff ausgesetzt. Allerdings – wie so oft – überzog der Gegner am Ende die Stellung und so konnte Jörg einen sehr schönen, verdienten Sieg einfahren.
Leider verlor Willi auf Brett 5 nach hartem, langem Kampf. Letztlich war die Niederlage dem starken Wunsch geschuldet, das Remis zu vermeiden und auf Sieg zu spielen. In einem relativ gleichen Mittelspiel mit Läufer gegen Springer vermied Willi den Abtausch der Türme und überließ in der Folge die c-Linie dem Gegner, was – letztlich – zur Niederlage führte, wenn auch nach vielen Wendungen und einem sehr beachtlichen und ambitionierten Königsangriff von Willi. In dem Moment, als der Gegner einen Turm auf c7 stellte, war die Stellung wohl nicht mehr zu halten.
Aber insgesamt, wie gesagt, ein wichtiger 5:3 Heimsieg gegen Cochem
Runde 1
Spielbericht Rheinlandliga, 1. Runde
SG PST-Trier/Bernkastel - Gambit Gusenburg I 4½ : 3½
Quelle: Forangeerick Neisen
Erneut ein nicht sonderlich gelungener Saisonauftakt gegen die ersatzgeschwächten PSTler (ohne die Stammspieler an Brett 1, 2, 3 und 5). Sehr früh hatte Jörg totales Chaos auf dem Brett, als sein Gegner sich auf eine der kritischen Varianten im Traxler (5. Sxf7) einließ.An den anderen Brettern startete es deutlich ruhiger.
Schömi hatte in einem Skandinavier das Läuferpaar aufgegeben und stand die ganze Partie über leicht schlechter, aber nicht wirklich gefährdet. Dies war wohl immer noch so, als sein Gegner ihm schließlich Remis anbot, was er annahm, da die Stellung etwas unangenehm war und für ihn keine Gewinnmöglichkeiten bot.
Ich war froh, als Frank Görgen mir nach missglückter Eröffnung Remis anbot, in der ich einen Bauern opferte, für den ich wohl keine wirkliche Kompensation hatte (oder zumindest nicht nachweisen konnte, was wahrscheinlich im 12. oder 13. Zug sogar noch möglich gewesen wäre) und den ich dann unter ungünstigen Umständen zurückgewann. Kurz darauf hatte Jörg ein Dauerschach auf dem Brett, entschied sich dafür, die sehr komplizierte Stellung mit Angriff, dafür aber zwei (!) Minusfiguren, weiterzuspielen, da Maggys Stellung zu diesem Zeitpunkt ziemlich verdächtig aussah.
Volker konnte seinen Gegner in einer Karlsbader Struktur überspielen und sollte am Ende des Tages der einzige Sieger auf Seiten der Gusenburger sein sollte. Jörg geriet in ein(zugegebenermaßen sehr hübsches) Mattnetz von vier weißen Leichtfiguren. Robert, der die ganze Partie über gut gespielt und Vorteil angesammelt hatte, konnte diesen nicht verwerten und musste sich schließlich ins Remis fügen. Maggy, der zwischendurch wieder gut stand, patzte in einem remislichen Endspiel und verlor einzügig die Partie.
Peters Stellung sah lange Zeit ausgeglichen aus, bis er dann doch leicht unter Druck geriet. Sein Gegner nutzte dies allerdings nicht aus, sondern versuchte einen übereilten Bauerndurchbruch im Zentrum, wonach die Stellung mit Mehrbauern für Peter, dafür aber unangenehmem weißem Druck auf der langen Diagonalen a1-h8 und potenziell auf der d-Linie wohl total ausgeglichen war, als er das Remisangebot seines Gegners annahm.
Frank schlitterte aus seinem eigentlich sehr angenehm aussehenden Sizilianer in eine schlechtere Stellung und konnte am Ende froh sein über das Remis, wonach nur noch Volker übrig blieb, der zwar schließlich den vollen Punkt einfahren konnte, aber nichts mehr an der Mannschaftsniederlage ändern konnte.
